Flächen sind endlich. Es stehen immer weniger unbebaute Flächen zur Verfügung. Die Flächenversiegelung zieht dramatische Folgen nach sich. Der Boden ist unsere Lebensgrundlage. Seine Versiegelung begünstigt Hochwasser und erzeugt mehr Verkehr, was zu einem höheren Schadstoffausstoß und mehr Lärm führt. Tieren und Pflanzen wird ihr Lebensraum geraubt.
Wir brauchen ein ernsthaftes Flächenmanagement!
Die konventionelle Ausweisung von immer mehr neuen Gewerbegebieten kann keine Lösung sein.
Dasselbe Problem haben wir beim Wohnungsbau. Gleichzeitig benötigen wir Wohnraum. Dabei ist
der Grundsatz „Innen vor Außen“ zu befolgen. Vor der Ausweisung neuer Baugebiete müssen Baulücken durch Nachverdichtung geschlossen werden. Weitere Möglichkeiten sind der Ausbau und
die Aufstockung bestehender Gebäude. Zudem sind zusätzliche Baufenster in bestehenden Bebauungsplänen zu schaffen. Bei neuen Baugebieten ist eine effiziente Flächennutzung sicherzustellen. Die effektivste Möglichkeit beim Verkauf städtischer Flächen sehen wir in der Begrenzung der einzelnen Grundstücksgrößen. Ein Preisaufschlag für größere Grundstücke könnte den Verbrauch größerer Flächen wenigstens finanziell etwas ausgleichen.
Bei der Vergabe von Flächen für den Geschosswohnungsbau müssen soziale und ökologische
Kriterien eine größere Gewichtung erhalten.
Bei Gewerbegebieten sind mehrstöckige Bauten, Aufstockungen, eine andere Preispolitik und die Vergabe von Gewerbeflächen über das Erbbaurecht Optionen. Die Flächen bleiben durch das Erbbaurecht in städtischer Hand und werden der Spekulation entzogen.
Wichtig ist uns ein Entsiegelungs- und Dachbegrünungskataster auf dem Weg in Richtung Schwammstadt, die Sturzfluten und Hitzeinseln entgegenwirkt. Die hohe Flächenversiegelung stört den natürlichen Wasserkreislauf. Das Kataster würde zeigen, welche Flächen in der Stadt potentiell entsiegelt werden sollten. Darüber hinaus setzen wir uns für ein naturnahes Starkregenmanagement ein, das Versickerungsflächen nutzt, um Regenwasser langsam dem Grundwasser zuzuführen.
Multifunktionale Rückhalteflächen sind bei Trockenheit als Sport-, Spiel- oder Aufenthaltsflächen nutzbar, in Phasen hoher Niederschläge fungieren sie als Wasserrückhalteflächen.
Intelligente Bewässerungssysteme mit Zisternen und Wasserreservoirs sind für die Dürrevorsorge, den Grundwasserschutz und die Sicherung der Wasserversorgung wichtig.
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